Pressemeldung Nr. 82 vom

Havarie der MSC Zoe: Landesregierung weiter nicht im Film

icht geklärt ist, wie viele der 342 über Bord gegangenen Container bislang gefunden werden konnten und wie viele Container mit welchem Inhalt ihre Ladung in der Nordsee verloren haben. Das ist ein untragbarer Zustand und darf nicht weiter bagatellisiert werden, um so weniger, wenn sich unter den Containern Behälter mit Gefahrengut befanden.

Darum geht’s

Aus der Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der Grünen Landtagsfraktion geht hervor, dass im Zuge der havarierten MSC Zoe rund 168 Tonnen Ladungsreste entlang der niedersächsischen Küste gesammelt und entsorgt werden mussten. Die Kosten für die Reinigung der Strände beliefen sich auf insgesamt rund 356.000 Euro. Enttäuscht sind die Grünen, dass die Landesregierung sechs von zehn Fragen zum Verbleib der über Bord gegangenen Container nicht beantwortet.

Das sagen die Grünen

Meta Janssen-Kucz, hafenpolitische Sprecherin

„Immerhin ist die Landesregierung in der Lage, Angaben zum Müllaufkommen zu machen, das in Folge der Havarie der MSC Zoe an unsere Strände gespült wurde. Auch die Kosten in Höhe von 356.000 Euro für die 168 Tonnen eingesammelten Müll sind der GroKo bekannt.

Gleichzeitig verfügt die Landesregierung offenbar auch ein gutes halbes Jahr nach dem Vorfall nur über unvollständige Angaben zum Ausmaß der Havarie. Das zeigt, dass der Austausch mit den Bundesbehörden und dem Wasser- und Schifffahrtsamt einfach nicht gut klappt. Nicht geklärt ist, wie viele der 342 über Bord gegangenen Container bislang gefunden werden konnten und wie viele Container mit welchem Inhalt ihre Ladung in der Nordsee verloren haben. Das ist ein untragbarer Zustand und darf nicht weiter bagatellisiert werden, um so weniger, wenn sich unter den Containern Behälter mit Gefahrengut befanden. Um die Spätfolgen der Havarie abschätzen zu könnten, ist es wichtig zu wissen, was in welchen Mengen im Meer treibt. Das anhaltende Wegducken und Verstecken hinter den Zuständigkeiten anderer Behörden schafft wenig Vertrauen.“

Zum Hintergrund

Das Containerschiff MSC Zoe havarierte Anfang Januar. Dabei gingen 342 Container über Bord, zwei der Container enthielten Gefahrengut. Einer beinhaltete die Chemikalie Dibenzolperoxid, der andere Lithiumbatterien. Mit einer Anfrage wollten die Grüne Fraktion u.a. wissen, wie viel der Container und wie viel der Ladung geborgen werden konnte, wie hoch die Kosten für die Bergung waren und welche Spätfolgen sich für Flora und Fauna z.B. in Form von Mikroplastik ergeben werden.

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