Pressemeldung Nr. 55 vom

Sozialministerin übergibt ihre Verantwortung an Polizei und Justiz:GRÜNE: Konzept der geschlossenen Heime gescheitert

Die Landtagsgrünen werfen der Landesregierung vor, den Umgang mit straffälligen Kindern ausschließlich polizeilich und justiziell zu gestalten. Die neue Sozialministerin von der Leyen habe ihre Verantwortung gar nicht erst übernommen, sondern das Problem gleich dem In-nenminister überla ...

Die Landtagsgrünen werfen der Landesregierung vor, den Umgang mit straffälligen Kindern ausschließlich polizeilich und justiziell zu gestalten. Die neue Sozialministerin von der Leyen habe ihre Verantwortung gar nicht erst übernommen, sondern das Problem gleich dem Innenminister überlassen; pädagogische Aspekte seien ausgeblendet, sagte die jugendpolitische Sprecherin Meta Janssen-Kucz am Mittwoch (heute) in Hannover.

Die Grünen-Politikerin bezeichnete die von der CDU geplante geschlossene Heimunterbringung als "Scheinlösung". "Das Konzept ist gescheitert. Alle Erfahrungen zeigen, dass dieser Wegschluss nicht hilfreich ist, sondern oft die Probleme sogar noch verschärft."
Die Rückfallquoten der Vergangenheit und aus anderen Bundesländern würden beweisen, dass weder der dauerhafte Schutz der Umgebung noch eine positive Entwicklung der Kinder erreicht wurde.

Janssen-Kucz forderte die Sozialministerin auf, den Empfehlungen der Fachleute aus Jugendhilfe und Jugendgerichtshilfe am Kabinettstisch Gehör zu verschaffen, und sich für altersangemessene pädagogische Maßnahmen für die betreffenden Kinder einzusetzen.
Das Land sollte einen "Interventionstopf" einrichten, aus dem Kommunen als Träger der Jugendhilfe unterstützt werden, wenn in begründeten Fällen auffällige Kinder mit intensiveren Maßnahmen betreut werden müssen. "Jeder Euro für neue Heimplätze ist dagegen verschwendet."

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