Statement:Grüne: Es ist nicht zu spät, das Wattenmeer vor weiterer Umweltzerstörung zu bewahren
Die fachliche Entscheidung des NLWKN zur Genehmigung der Kabeltrasse ist aus unserer Sicht sehr bedauerlich.
Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat seine Entscheidung über Widersprüche zur bereits erteilten Genehmigung einer Kabeltrasse zur Bohrplattform des Unternehmens One-Dyas vor Borkum bekannt gegeben. Die dem Landesumweltministerium unterstellte Behörde hat die Genehmigung im Grundsatz bestätigt. Dazu sagt Meta Janssen-Kucz, Mitglied der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im niedersächsischen Landtag:
Die fachliche Entscheidung des NLWKN zur Genehmigung der Kabeltrasse ist aus unserer Sicht sehr bedauerlich. Die Leitung gefährdet die ökologisch wertvollen Riffe im Weltnaturerbe Wattenmeer. Deswegen war es richtig, dass Umweltminister Meyer alle Mittel und Wege ausgeschöpft hat. Jetzt bleibt nur noch der Klageweg gegen die erteilte Genehmigung des NLWKN.
Mit der Entscheidung des NLWKN ist keine Entscheidung über Erdgasförderung in der deutschen Nordsee getroffen. Die Entscheidung zum Planfeststellungsbeschluss des Landesbergamtes (LBEG) steht noch aus.
Fakt ist, dass jeder weitere Eingriff in das Weltnaturerbe Wattenmeer die Biodiversität im Wattenmeer und dadurch den Status als Weltnaturerbe gefährdet. Die geplanten Erdgas-Bohrungen im Wattenmeer zerstören ökologisch wertvolle Riffe und feuern die Klimakrise weiter an. Es muss alles unternommen werden, um das Weltnaturerbe vor den Auswirkungen dieser Aktivitäten zu schützen. Dafür ist es auch heute noch nicht zu spät. Wir fordern das LBEG auf, aufgrund der massiven Umweltauswirkungen die Genehmigung nicht zu erteilen.
In den kommenden Tagen tritt das UNESCO-Welterbekomitee in Neu Delhi zusammen. Es steht zu befürchten, dass das Weltnaturerbe Wattenmeer dort als gefährdet eingestuft wird. In diesem Fall wäre meiner Ansicht nach die Bundesregierung gefordert, die Aktivitäten zur Förderung von Öl und Gas zu beschränken, um die Schäden an der Natur im Wattenmeer in engen Grenzen zu halten.