Gänsejagd: Lobbyinteressen wichtiger als Schutz des Wattenmeeres

Die Jagd auf Zugvögel im Nationalpark Wattenmeer muss unverzüglich beendet werden: "Trophäenjagd geht überhaupt nicht, einen anderen Grund für die Bejagung gibt es nicht", kritisiert die Landtagsabgeorndete Meta Janssen-Kucz (Leer/Borkum). Eine Ausweitung der Wattenjagd, wie Landwirtschaftsministerin Kinast es will, sei das völlig falsche Signal.

 

© CCO: Lars Nissen Photoart

"Die Ausweitung der Jagd auf Zugvögel im Weltnaturerbe Wattenmeer durch das Agrarministerium ist dreist und widerspricht allen Zielen des Naturschutzes", so die Grünen-Politikerin. Ministerpräsident Stephan Weil müsse seine Agrarministerin stoppen und die Zuständigkeit für die Domänenflächen auf die Nationalparkverwaltung übertragen.

Freizeit- und Hobbyjagden sind im Nationalpark eine schwere Störung und müssten - wie von Rot-Grün vorgesehen -  beendet werden, wenn man das Weltnaturerbe Wattenmeer erhalten will. Janssen-Kucz: "Die Landesregierung zeigt durch die Genehmigung zusätzlicher Gesellschaftsjagden auf den ostfriesischen Inseln, dass für sie Lobbyinteressen wichtiger sind als der Schutz des Welterbes."

Zum Hintergrund:
Die Umweltverbände haben über das Umweltinformationsgesetz Einsicht in die neu abgeschlossenen Jagdpachtverträge im Nationalpark Wattenmeer genommen und dabei eine massive Ausweitung der Jagd in Bezug auf frühere Pachtverträge festgestellt. Insbesondere sogenannte Gesellschaftsjagden weiten die Störungen im geschützten Bereich aus. In einem Antrag fordern die Grünen ein generelles Ende der Vogeljagd im Nationalpark und Vogelschutzgebieten in Niedersachsen und eine bessere Entschädigungsregelung für Landwirte. Der Link zum Antrag:
http://www.landtag-niedersachsen.de/Drucksachen/Drucksachen_18_02500/01501-02000/18-01530.pdf

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