Pressemeldung Nr. 160 vom

Alte drogenpolitische Schaukämpfe beenden - Heroinvergabe für Schwerstabhängige weiterführen

Die Landtagsgrünen haben die Fortführung und Weiterentwicklung der Bundesmodellprojekte Heroinvergabe an Schwerstdrogenabhänige „als für die Betroffenen überlebenswichtig“ bezeichnet.

Die Landtagsgrünen haben die Fortführung und Weiterentwicklung der Bundesmodellprojekte Heroinvergabe an Schwerstdrogenabhänige "als für die Betroffenen überlebenswichtig" bezeichnet. "Die Erfahrungen mit der kontrollierten Heroinvergabe sind durchweg positiv", sagte die gesundheitspolitische Sprecherin Meta Janssen-Kucz am Montag in Hannover. Abhängige würden "gesundheitlich und sozial stabilisiert, aus der Illegalität der Drogenszene herausgelöst und die Beschaffungskriminalität wird gemindert". Die Grünen haben dazu einen  Antrag in die Beratung des Landtages eingebracht.

Umso bedauerlicher sei es, so Janssen-Kucz, dass sich nun in der Bundes-CDU die alten ideologischen Schaukämpfe um die "richtige" Drogenpolitik aus den 80iger und 90iger Jahren wiederholten. "Noch immer wird von einer drogenfreien Gesellschaft und deren Durchsetzung per Zwang geträumt".

Die Grünen-Politikerin begrüßte die Fortsetzung des Heroinvergabeprojektes in Hannover bis zum Ende des Jahres und verwies darauf, dass die positiven Ergebnisse der Heroinstudie dazu geführt haben, dass alle sieben Städte, die an dem Projekt teilgenommen haben, einhellig die Weiterführung fordern.

Janssen-Kucz forderte die Gesundheitsministerin Ross-Luttmann auf, umgehend eine Bundesratsinitiative zu starten, um die notwendigen gesetzlichen Änderungen auf den Weg zu bringen. "Schöne Worte reichen nicht, die Zeit drängt, damit die Modellprojekte nicht einfach Ende des Jahres auslaufen. Jetzt müssen konkrete Gesetzesänderungen auf den Tisch gelegt werden, denn diese sind für die Abhängigen existentiell."

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