Kleine Anfrage:Schlickverklappungen vor Scharhörn temporär ausgesetzt: Wie geht es weiter mit dem Baggergut aus der Elbe?

Umweltminister Olaf Lies erläuterte am 17. März 2022 in der Kugelbake-Halle bei einer Sitzung des Umwelt-ausschusses des Kreistags Cuxhaven, dass die von der Hansestadt Hamburg geplanten Schlickverbringungen vor der Insel Scharhörn vorerst ausgesetzt seien und nun weitere Gespräche mit der Hansestadt Hamburg folgen müssten: „Die Stadt Hamburg halte sich weiter den Anspruch auf Verbringung offen, sodass man davon ausgehen könne, dass im Oktober die nächste Maßnahme geplant sei. Dieser Teilerfolg sei also vorerst nur eine unmittelbare Lösung - leider allerdings verbunden mit der Zusage des WSA, kurzfristig 350 000 t zusätzliches Material an den Neuen Lüchtergrund zu verbringen. Man müsse jetzt Alternativen prüfen und nach einer langfristigen Lösung suchen.“¹

Am 27. April 2022 schrieb die Niederelbe-Zeitung:

„Bis Ende dieses Monats soll eine gemeinsame Vereinbarung zum Sedimentmanagement zwischen dem Bund, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein geschlossen werden. Außerdem wird derzeit vom Bund die Einrichtung einer neuen, 30 bis 40 m tiefen Verbringstelle ,Tiefwasserreede' als ,Brückenlösung‘ geprüft. Niedersachsen und Hamburg hatten am 13. April dazu eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, in der sie die Pläne des Bundes begrüßen, bei der ,Tiefwasserreede‘ im Bereich des niedersächsischen Küstenmeeres eine Verbringstelle für Sedimente einzurichten. (…)
Für Umweltverbände und Initiativen aus der Region ist die ,Tiefwasserreede‘-Option zwar ein erster Schritt, aber noch nicht die Lösung aller Probleme im Zusammenhang mit der zunehmenden Unterhaltungsbaggerung in der Tideelbe. (…) Das Problem der Verbringung von stark belasteten Sedimenten am Neuer Lüchtergrund vor Cuxhaven sei damit nach wie vor ungelöst. (…) Deshalb fordern sie, auch das Baggermaterial, das derzeit am Neuen Lüchtergrund verbracht wird, künftig bei der ,Tiefwasserreede‘ zu verklappen. Ziel müsse es sein, die Sedimentmassen insgesamt zu verringern, damit die aquatische Artenvielfalt der Unterelbe überhaupt überleben könne.“

1 https://cuxhaven.ratsinfomanagement.net/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZasBYJDMoniexStSfBtwtVUos1z2U1ZfTGObkMy4SKkA/Oeffentliche_Niederschrift_Ausschuss_fuer_Umwelt--_Klima-_und_Verbraucherschutz_und_Landwirtschaft_17.03.2022.pdf#search=Verklappung

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