Meta Janssen-Kucz: Rede zu "Europa in Niedersachsen sichtbar machen" (Antrag SPD/GRÜNE)

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Top 32: Europa in Niedersachsen sichtbar machen: Die Vielfalt der Regionen sozial und ökologisch entwickeln (Antr. SPD/Grüne)

- Es gilt das gesprochene Wort -

Anrede,

im Dezember 2019 wurde die niedersächsische Förderstrategie beschlossen. Unser gemeinsames Ziel war damals bis 2050 klimaneutral zu werden.

Doch seitdem hat sich die Lage verändert. Das neue Klimagesetz des Landes Niedersachsen setzt sich nun ein ambitionierteres Ziel: CO2-Neutralität bis 2040.

Mittlerweile wissen wir alle, außer die Klimaleugner, dass der Klimawandel immer schneller und drastischer voran schreitet, als wir damals dachten und uns vorstellen konnten. Die Auswirkungen sind in unserer Lebensrealität angekommen und bedrohen unsere Lebensgrundlagen immer spürbarer.

Schon 2018 warnte der Weltklimarat, dass es enorme Anstrengungen brauche, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Inzwischen wissen wir, dass die 1,5-Grad-Marke schon im nächsten Jahrzehnt überschritten werden könnte. Das hätte weitere verheerende Folgen auf uns in Niedersachsen, Deutschland und Europa.

Wetterextreme wie Hitzewellen, Trockenheit, Starkregen oder Überschwemmungen bedrohen bereits heute unser Leben und unsere Ökosysteme in Niedersachsen.

Der Appell der Wissenschaft ist klar: Wir müssen sofort handeln und die Treibhausgasemissionen bis 2030 halbieren. Gleichzeitig können wir durch Klimaschutzmaßnahmen nicht nur die Risiken für Mensch und Natur reduzieren, sondern auch neue wirtschaftliche Chancen schaffen!

Wir sind in der Verantwortung, den Klimaschutz entschlossen voranzutreiben und gleichzeitig die soziale Gerechtigkeit im Blick zu behalten.

Anrede

Mit der laufenden niedersächsischen EU-Förderstrategie wurden bereits starke Akzente für eine klimaneutrale Wirtschaft gesetzt. Mit der kommenden Förderstrategie 2028 bis `34 wollen und müssen wir unsere Bemühungen verstärken. Wir wollen den neuen niedersächsischen Klimazielen gerecht werden und niedersächsische Antworten auf die globalen Veränderungen liefern.

Der Klimawandel schreitet voran und er bringt Veränderungen mit sich. Unsere ländlichen Räume mit ihren Wäldern, Mooren und Äckern, spielen eine zentrale Rolle im natürlichen Klimaschutz und bei der Energiewende. Zugleich sind sie von strukturellem Wandel, demografischen Wandel und dem Verlust von Infrastruktur betroffen. 

Eine typisch ländliche Wirtschaftsstruktur gibt es nicht mehr. Industrie, Dienstleistung, IT und Tourismus gewinnen zunehmend auch im ländlichen Raum an Bedeutung für die regionale Wertschöpfung. Vielerorts sind unsere Dörfer/Gemeinden der Entwicklung nicht hinterhergekommen. Der soziale Druck erhöht sich.

Die Veränderung passiert also. Auch ohne den Klimawandel. Aber mit ihm umso dramatischer. Wir haben die Wahl: Gestalten wir den Wandel oder lassen wir ihn unkontrolliert geschehen?

Unsere Antwort ist klar: Wir wollen den Wandel gestalten. Wir wollen die Herausforderungen des Wandels in Chancen verwandeln!

 

Ein entscheidender Gamechanger/Spielveränderer ist dabei die Schließung regionaler Wertschöpfungsketten. Denn, wenn das Geld im Dorf bleibt – oder in der Region – dann wird es auch dort ausgegeben.

Mit der Akzeptanzabgabe im neuen niedersächsischen Windbeteiligungsgesetz stärken wir bereits die dezentrale Erzeugung Erneuerbarer Energien und fördern die Wertschöpfung in den Regionen.

Nicht nur mit Blick auf den Ausbau Erneuerbarer Energien können wir die Klimakrise in eine Chance für unsere ländlichen Regionen umwandeln. Auch Investitionen in klimafreundliche Gebäude, in CO2-neutrale Mobilität, in eine zukunftsfeste Landwirtschaft und in die ländliche Soziokultur bringen Beschäftigung und Wohlstand in unsere Dörfer.

Anrede

Diese positiven Zukunftsperspektiven gibt es nicht zum Nulltarif. Wir müssen sie entschlossen anpacken, wir müssen aufhören, sie zu zerreden, und wir müssen sie durch eine kluge Förderstrategie mit ausreichend Finanzmitteln hinterlegen.

Die europäischen Förderprogramme bieten dafür die besten Voraussetzungen. Sie sind bereits auf eine nachhaltige Entwicklung und die Verwirklichung des Green Deals ausgerichtet.

Mit unserem Antrag „Europa in Niedersachsen sichtbar machen: Die Vielfalt der Regionen sozial und ökologisch entwickeln“ geben wir die entscheidenden Impulse, um unsere Regionen zukunftssicher aufzustellen und die Innovationsfähigkeit Niedersachsens zu stärken.

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