Kleine Anfrage :Gibt es bei Fortbildungen für Ärztinnen und Ärzte in Niedersachsen unzulässiges Sponsoring durch die Pharmaindustrie?

 

Ärztinnen und Ärzte müssen die regelmäßige Teilnahme an Fortbildungen nachweisen. Diese werden nach den bundesweit einheitlichen CME-Richtlinien von den Landesärztekammern zertifiziert. Ein Teil der Fortbildungen wird von der Pharmaindustrie angeboten, alle größeren Konzerne verfügen über ein eigens CME-Portal.
Voraussetzung für eine Zertifizierung ist nach § 8 Nr. 3 der Fortbildungsordnung der Ärztekammer Niedersachsens deshalb u. a., dass „die Inhalte frei von wirtschaftlichen Interessen sind und Inte-ressenkonflikte des Veranstalters und der Referenten offengelegt werden“.

Die Initiative unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte (MEZIS) meldet auf ihrer Website unter der Adresse mezis.de/cme-verstossmeldung-omniamed-update-neo-mai-2018-hannover einen Verstoß gegen die CME-Zertifizierungs-Richtlinien für eine Veranstaltung des Anbieters Omnia-Med, die am Samstag, den 2. Juni 2018 in Hannover stattfand. Demnach wurden mindestens sechs von acht Vorträgen von Referentinnen und Referenten gehalten, die Honorare von denjenigen Firmen bekommen, zu deren Produkten sie referieren.


Im August dieses Jahres hatte bereits die Ärztekammer Baden-Württemberg einer Veranstaltung des gleichen Anbieters die Zertifizierung verweigert.
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