Kleine Anfrage:Ausbaggerung des Elsflether Hafens – Was ist mit der Tributylzinn-Belastung? (Teil 2)

Die NWZ berichtete am 14. September, dass Schlick, der aus dem Hafenbecken der Elsflether Werf ausgebaggert wurde, auf einem Gelände von Niedersachsen Ports in Brake-Golzwarden im Landkreis Wesermarsch abgelagert wird: „Mit der Baggerung bei der Elsflether Werft ist ein Unternehmen aus der Gemeinde Stadland beauftragt worden, die Lastwagen eines Transportunternehmens aus Schleswig-Holstein fahren den Schlick zum Spülfeld. Wie Niedersachsen Ports auf Nachfrage mitteilte, wird der Schlick auf dem Spülfeld allerdings nur zwischengelagert.

Bei der letzten Schlickräumung waren sowohl chemische als auch aus natürlichen Abbauprozessen resultierende Parameter überschritten worden. Diesmal, so teilt das NLWKN auf Nachfrage mit, sei auf Grundlage der vorliegenden Untersuchungsergebnisse keine unmittelbare Gesundheitsgefährdung durch das Material nach Einschätzung der Fachleute gegeben. (…) Über eine endgültige Verwertung des Materials könne erst im Frühjahr 2020 nach erneuter Beprobung in Abstimmung mit dem Landkreis Wesermarsch entschieden werden, so das NLWKN. (…)

Die Zwischenlagerung auf Spülfeldern sei ein verbreitetes Verfahren, um Gehalte von Tributylzinn (TBT) im Baggergut durch natürliche Abbauprozesse zu reduzieren.“

Das Baggergut der letzten Hafenausbaggerung musste wegen einer Belastung mit Tributylzinn auf einer speziellen Deponie mit erheblichen Zusatzkosten entsorgt werden.¹Das Bundesamt für Risikobewertung stuft Tributylzinn als toxischen Stoff ein, der Schädigungen des Immunsystems, negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit sowie auf das Hormonsystem auslösen kann.²

 ¹ Vgl. Drs. 18/5224
² Aktualisierte Stellungnahme Nr. 034/2011 des BfR, https://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/tributylzinn__tbt_-4672.html

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