Statement :Grüne: Frust mit Ansage beim Start der Vergabe von Impfterminen

Mehr als eine Woche lang hat die Landesregierung die Startprobleme bei der Vergabe der Impftermine angekündigt. Und genauso ist es am Donnerstag gekommen. Dabei hätte das verantwortliche Sozialministerium einige der Probleme vermeiden können.

Zu den Startproblemen bei der Vergabe der Impftermine per Telefon und Internet in Niedersachsen erklärt Meta Janssen-Kucz, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag:

Das ist Frust mit Ansage. Mehr als eine Woche lang hat die Landesregierung die Startprobleme bei der Vergabe der Impftermine angekündigt. Und genauso ist es am Donnerstag gekommen. Dabei hätte das verantwortliche Sozialministerium einige der Probleme vermeiden können. Da reicht es nicht, wenn Ministerin Reimann die Probleme lediglich noch mal bedauert. Es gibt erheblichen Korrekturbedarf. Insbesondere das Online-Portal im Internet muss umgehend so umgebaut werden, dass sich Menschen aus einem Haushalt, zum Beispiel Ehepaare, gemeinsam zu einem Termin anmelden können. Es kann nicht sein, dass ein Ehepaar unterschiedliche Terminvergaben bekommt und zweimal eine Fahrgelegenheit organisieren muss, manchmal auch noch zu unterschiedlichen Impfzentren. Es bleibt ein Rätsel, weshalb nur Termine in 18 Impfzentren von insgesamt 50 vergeben werden; ebenso wenig, warum oft der Termin nicht im nahegelegenen Impfzentrum stattfindet, sondern teils mehr als 50 km entfernt sind. Es bleibt vorrangig, dass die 1. und 2. Impfungen in den Alten-und Pflegeheimen einschließlich deren Personal schnell abgeschlossen werden. Diese Menschen sind am stärksten von schweren Krankheitsverläufen teilweise mit Todesfolge betroffen. Doch angesichts der schon beim heutigen Start der Terminvergabe zu Tage getretenen Probleme, ist die bisherige strikte Verteilung des Impfstoffes nach den Einwohnerzahlen der Landkreise nicht mehr sinnvoll, zumal der Impfstoff noch immer sehr knapp bemessen ist. Die Impfstrategie des Landes muss flexibler und dezentraler werden, um auf kurzen Wegen die Menschen, die 80 Jahre und älter sind, und vor allem die, die zu Hause gepflegt werden, zu erreichen. Gleichzeitig sind Bund und Länder mit der EU gefordert, alle Hebel in Bewegung zu setzen, dass der versprochene und teils schon bezahlte Impfstoff auch schnellstmöglich geliefert wird.

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