Austausch mit "Land schafft Verbindung Ostfriesland":Janssen-Kucz: "Brauchen Agrarwende Hand in Hand mit Bäuerinnen und Bauern"

Nach den jüngsten Protesten trafen sich jetzt eine Abordnung von Landwirten, die sich bei „Land schafft Verbindung Ostfriesland“ engagieren, mit der Landtagsabgeordneten Meta Janssen-Kucz sowie Mitgliedern vom Kreisverband Leer von Bündnis 90/Grüne zu einem Austausch. Grüne und Landwirte stellten Gemeinsamkeiten fest, wie etwa die Sorge um den Fortbestand der bäuerlichen Landwirtschaft.

Das Foto zeigt von links: Grünen-Kreisvorsitzender Lutz Drewniok, Grünen-Landtagsabgeordnete Meta Janssen-Kucz (Borkum/Leer), die Landwirte Christian de Riese (Filsum), Sara Collmann (Wiesmoor), Gerhard Behrends (Wymeer) und Focko Schuhmann aus Hage, Bruno Schachner (Vorsitzender Grüner Ortsverband Leer) sowie Christiane Hilbert vom Grünen Kreisvorstand.© Micha Halfwassen

Nach den jüngsten Protesten trafen sich jetzt eine Abordnung von Landwirten, die sich bei „Land schafft Verbindung Ostfriesland“ engagieren, mit der Landtagsabgeordneten Meta Janssen-Kucz sowie Mitgliedern vom Kreisverband Leer von Bündnis 90/Grüne zu einem Austausch.
Grüne und Landwirte stellten Gemeinsamkeiten fest, wie etwa die Sorge um den Fortbestand der bäuerlichen Landwirtschaft. Ländereien wie auch Bauernhöfe seien zu Spekulationsobjekten geworden, große Unternehmen oder Konzerne wie Aldi steckten dahinter, die ihre Macht auf dem Lebensmittelmarkt vergrößern wollten. „Wir brauchen dringend Instrumente wie das Agrarstrukturgesetz, das unter Rot-Grün in Niedersachsen geplant, aber durch die vorzeitige Neuwahl nicht mehr verabschiedet wurde. Das Gesetz sollte Äcker und Weiden in den Händen der Landwirtschaft belassen und so für die Landwirtschaft erhalten bleiben“, so Meta Janssen-Kucz.
Die Lage sei für die kleinere Betriebe ernst: „Wenn wir an die Zukunft denken, so fragen wir uns, ob wir noch eine Perspektive haben und ob man jungen Leuten den Beruf noch empfehlen kann“, brachte es die Wiesmoorer Landwirtin Sara Collmann auf den Punkt. Vieles drückt den Landwirten auf den Schuh: Der Hager Landwirt Fokko Schuhmann kritisierte, dass an sich gute Förderansätze wie die Weidemilchprämie nur in Ansätzen über die Molkereien und nicht vom Land Niedersachsen unterstützt werden. Ebenso die  Unsicherheit, was die in diesem Jahr kommende Düngemittelverordnung mit sich bringen könnte, nachdem das Thema bereits seit Jahren diskutiert werde.
Die Abordnung von „Land schafft Verbindung“ zeigte sich grundsätzlich offen für mehr Tierwohl, Natur- und Umweltschutz, wünschte sich zugleich, dass Politikerinnen und Politiker den Praktikern mehr zuhören und es eine verlässlichere Agrarpolitik gibt, die ihnen Planungssicherheit bietet und nicht ständig mit kurzfristigen Verordnungen komme. „Es ist ja nicht so, dass wir uns nicht verändern wollen“, sagte Gerhard Behrends, Landwirt aus Wymeer. Wenn die Rahmenbedingungen, darunter auch das finanzielle Auskommen sich nicht verschlechterten, könnten sich viele den Umstieg auf Bio-Landwirtschaft vorstellen. Doch so lange die meisten Verbraucher nicht bereit seien, mehr Bio-Lebensmittel zu kaufen, gebe es keine breite Bereitschaft für eine große Umstellung in der Landwirtschaft.
„Eines ist ganz klar: Wir brauchen eine Agrarwende - mit den Bäuerinnen und Bauern Hand in Hand. Sie brauchen die richtigen finanziellen Anreize, sie müssen belohnt werden für mehr Tier- und Umweltschutz. Davon profitieren neben der Natur, Menschen und ihre Gesundheit, sowie die Artenvielfalt in der Region", so Janssen-Kucz.
„Landschaft schafft Verbindung Ostfriesland“ und die Leeraner Grünen wollen den begonnenen Dialog auf jeden Fall fortsetzen.

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